Du entscheidest

Wie schreibe ich ein Hörspiel? | Von der Idee zum Hörspielskript

Wie kommt man von einer selbst erfundenen Geschichte zu einem Hörspielskript? Wie ich das gemacht habe, erzähle ich hier. Als Ausgangsmaterial hatte ich ein sehr altes BASIC Programm und habe daraus ein 42-seitiges Hörspielskript gemacht.

Das BASIC Programm

Es war einmal in den Sommerferien irgendwo in Tirol als ich ca. 15 Jahre alt war und nicht viel zu tun hatte, da mein Freund und Nachbar der Dani für längere Zeit in Rumänien auf Urlaub war. Da hab ich mir einige seiner Sachen ausgeliehen. Unter anderem auch seinen Commodore 128 und ein Basic-Programmierbuch noch dazu. Ich habe einige Beispiele ausprobiert und wollte dann ein Textabenteuer bauen. Ich habe einen kurzen Text oder Pixelart am Bildschirm präsentiert und der Spieler konnte dann eine Entscheidung treffen wie die Geschichte weitergehen soll. Da stand dann zB “Du wachst in der Früh auf. Was willst du machen.” Dann gab es 2 Auswahlmöglichkeiten: “Drücke z für Zähneputzen oder f für Frühstücken.” Und so ging die Geschichte weiter bis man am Abend angekommen war.

Der Code

Hier kann ich euch sogar noch einen Screenshot des Programmes zeigen.

Hier  wird mit PRINT etwas Text ausgegeben und am Ende wird mit INPUT auf einen Tastatureingabe gewartet. Je nachdem was eingegeben wird, springt das Programm mit GOTO an eine andere Zeile. 

Ich kann euch das Zeigen weil ich dieses Programm nicht am Commodore 128 geschrieben habe. Damit hab ich nur geübt und Beispiele gemacht. Den musste ich dann ja auch bald wieder zurückgeben. Ich hab dann aber auch für meinen MS DOS PC ein Basic Programm gefunden und es damit geschrieben. Das Programm habe ich noch und es kann in einer DOSBox ausgeführt werden. Der Dateiname war damals asp. Und das ist jetzt immernoch der Projektname den ich verwende. Leider kann ich mich nicht daran erinnern was das heissen sollte. 

Das Hörspielskript

Der nächste Schritt war dann, aus dem Programmcode ein Hörspielskript zu machen. Das war recht umständlich. Ich konnte den Code nicht kopieren und auch nicht den ganzen Code in einer scrollbaren Liste anschaun. Diese Features gabs in meinem Basic Dos Programm nicht. Ich musste mir von jeder Bildschirmseite einen Screenshot machen. Das waren 50 Seiten. Und das habe ich dann als Vorlage für das Script verwendet.

1:1 konnte ich den Text nicht verwenden. Der war voller Fehler und auch viel zu kurz. Ich habe versucht die mich genau an die Handlung zu halten. Auch die Atmosphäre der Geschichte war recht stimmig. Also habe ich im selben Stil die selbe Geschichte viel ausführlicher niedergeschrieben.

Ich hab eigentlich damit gerechnet auch Fehler in der Handlung zu finden. Das war nämlich mit der Vorlage von 50 Screenshots schwer festzustellen. Die Angst war unbegründet. Es ergab am Schluss dann doch alles einen Sinn.

Das Script habe ich dann ca. in 2 Monaten fertig geschrieben. Es habe 30 Kapitel auf 42 Seiten geschrieben. Das sind dann die Dialoge, die Szenenbeschreibung, Soundeffekte und Betonungen für die Sprecher.

Die Interaktionsarten

Schlussendlich habe ich jetzt 12 Stellen in der Geschicht an denen man einen Entscheidung treffen muss. Für diese Stellen musste ich festlegen auf welche Art man die Entscheidung treffen kann. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur 2 Interaktionsarten implementiert. Das Swipen in 4 Richtungen und das Schütteln des Telefons. Was aber eigentlich keine Entscheidung ist, denn man kann ja nur nix machen oder eben schütteln. Das ist also nicht viel mehr als ein “weiter” Button.

Es war völlig unrealistisch jetzt noch 10 verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten umzusetzen. Dafür hatte ich nicht genug Zeit. Ich habe mich dazu entschieden 5 verschiedene Arten in dieser Geschichte zu verwenden. 

  1. Swipen
  2. Schnell / langsam auf Bildschirm tippen
  3. Laut / leise sein bzw. ein lautes oder leises Geräusch machen.
  4. Mit mehreren Fingern den Bildschirm berühren. Anzahl der Finger entscheidet.
  5. Schritte zählen. Anzahl der Schritte entscheidet. 

Man bekommt für jede Entscheidung etwa 5 Sekunden Zeit. Für den User wird während dieser Zeit auch angezeigt welche Entscheidung es jetzt gerade treffen würde. Also beim Finger zählen würden zB. 3 Punkte aufleuchten wenn man den Touchscreen mit 3 Fingern berührt hat und wieder losgelassen hat. Solange die Zeit läuft bleiben diese 3 Finger als Antwort eingeloggt solange der User nichts anderes macht. Am Ende der Zeit wird die letzte Antwort genommen. 

So in etwa stelle ich mir das jetzt vor. Ich habe es aber noch nicht umgesetzt. Darum kann ich noch nicht sagen ob das auch irgendwie Spaß macht. Oder ob es überhaupt jemand versteht beim 1. mal.

World4You Webhosting
LEGO SYSTEM AU

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert